Zum Achtelfinalspiel um den Ostsachsenpokal der Männer empfingen die Männer des Radeberger SV den Ligakonkurrenten und favorisierten Titelanwärter VfB 1999 Bischofswerda. Die Gastgeber wollten dieses Spiel nutzen, um die im Training neu erlernten Abwehrvarianten unter Wettkampfbedingungen zu testen. Dieses Vorhaben kann man im Großen und Ganzen als gelungen einstufen.
Zum Spiel. Die Gäste erzielten im ersten Angriff sofort die Führung, welche Radeberg aber im Gegenzug ausglich. Nun fruchtete in der Abwehr ein neues System und man konnte zwei Angriffe der Bischofswerdaer bekämpfen sowie sich im Angriff mit zwei Toren absetzen. Der Gast fand nicht richtig ins Spiel und lief diesem Rückstand zunächst hinterher. Doch danach glich sich die Partie wieder aus, da die Bierstädter es verpassten ihre Chancen in Tore umzumünzen. Es wurde vereinzelt zu schnell abgeschlossen. Bischofswerda kam immer besser in Fahrt und setzte sich Mitte der ersten Halbzeit mit 3 Toren ab (6:9). Bis zum 9:12 konnte dieser Vorsprung auch gehalten werden. Doch nun kam eine erste Druckperiode der Mannen um Spielertrainer Birkigt. Angetrieben vom tollen Publikum in der Halle, gelang es Radeberg fünf Tore in Folge zu werfen ohne ein einziges zu kassieren. Plötzlich Stand es 14:12 für den Gastgeber. Bischofswerda sah sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Diese hatte ihre Wirkung nicht verfehlt und man konnte wieder ausgleichen. Bis zur Pause warfen beide Teams noch ein Tor und so wechselte man beim Stand von 15:15 die Seiten.
Die Mannschaft und die Zuschauer merkten, das hier eine Sensation in der Luft lag. Das Team wollte nun gewinnen und ging engagiert in Halbzeit zwei. Trotz doppelter Unterzahl konnte der Gastgeber auf zwei Tore enteilen. Allerdings kam auch der Gast wieder zu Torerfolgen (17:17). Nun entwickelte sich das Spiel zu einem echten Krimi. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und es kam zum offenen Schlagabtausch. Bis zum 22:22 wurde eine Führung der einen Mannschaft sofort mit dem Ausgleich der anderen beantwortet. Jetzt kam es allerdings zu einer Schwächephase im Radeberger Spiel. In der Abwehr schlichen sich kleine Fehler ein und im Angriff schloss man zu überhastet ab. So konnte sich der Gast bis auf 4 Tore zum 24:28 absetzen. In dieser Phase verloren die Gastgeber - zusätzlich zum Spielfaden - ihren Kreisspieler Toralf Schneider. Bei einem schnellen Gegenstoß wurde er unsanft von S. Läsker gebremst. Dabei kam es zu einem unbeabsichtigtem Schlag ins Gesicht. Toralf Schneider musste mit einem Nasenbeinbruch ins Krankenhaus und der Gästespieler S. Läsker mit Rot (durch seine dritte Zeitstrafe) vom Platz. Das gesamte Team des RSV wünscht Toralf Schneider auf diesem Wege gute Besserung!!! Radeberg schwor sich nochmals ein. Das Publikum stand hinter ihrer Mannschaft und feuerte diese euphorisch an. Getragen von dieser Welle der Begeisterung, kämpfte man sich bis zum 31:32 heran und konnte 3 Sekunden vor Schluss doch noch den Ausgleich erzielen. Im letzten Angriff wollten die Gäste noch einen Strafwurf schinden, dieser wurde jedoch aberkannt, da die Spielzeit vor dem Foulspiel abgelaufen war. Das hieß Verlängerung von 2x5 Minuten.
Die Halle stand mittlerweile Kopf und Radeberg konnte in der ersten Hälfte dreimal in Führung gehen. Allerdings wurde diese postwendend von Bischofswerda ausgeglichen. So stand es nach den ersten 5 Minuten immer noch unentschieden. Mit Beginn der zweiten Hälfte konnte sich der Gast sofort mit zwei Toren absetzen. Die Bierstädter kämpften sich erneut auf ein Tor heran (37:38). Danach entschieden jedoch die Nerven das Spiel und der Favorit nutzte jede Chance eiskalt. Radeberg wurde ausgekontert und verlor am Ende doch zu deutlich mit 38:42.
Fazit: Tolles Spiel, tolle Stimmung, leider mit einem Wehrmutstropfen durch die schwere Verletzung. Die Abwehr stand wesentlich besser als in den Spielen zuvor, auch wenn es gelegentlich kleinere Unstimmigkeiten gab. Das lässt auf den weiteren Punktspielbetrieb hoffen.
Radeberg spielte mit: M. Birkigt (Tor), A. Rosenkranz (Tor), M. Starzetz, J. Schulz (7), F. Herzog (1), C. Jakisch (4), U. Kröher (6/1), D. Ziegenbalg (1), T. Schneider, J. Helas (10/2), M. Gnädig (9), E. Silze, F. Gräfe, D. Kutzner