Die Konstellation beider Mannschaften in der Tabelle machte im Vorfeld allen bewusst was die Zielsetzung des Spiels war. Wenn Radeberg endlich den erhofften Erfolg verbucht, dann könnte man sich von Niederoderwitz etwas absetzen. Auch wenn man den Gegner bisher noch nicht kannte, war man von den Ergebnissen der letzten Saison gewarnt. Die Gäste haben eine sehr erfahrene Mannschaft, standen aber überraschend nach 3 Niederlagen am Tabellenende der Bezirksliga. Außerdem ließ Niederoderwitz auf seiner Homepage verlauten das man nach Radeberg mit voller Bank anreist und 2 Punkte mitnehmen will.
So begann die Begegnung auch nicht nach den Erwartungen der Heimmannschaft. Die Gäste konnten anfangs fast nach Belieben ihre Führung ausbauen, da die RSV-Abwehr zu harmlos agierte. So sah sich Radeberg nach 10 Minuten mit 1:5 hinten. Erst nach einer Auszeit von Niederoderwitz wendete sich das Blatt. Die Gastgeberinnen agierten in der Deckung entschlossener und konnten so einige Chancen vereiteln. Im Angriff lief es jetzt auch besser was schließlich den Ausgleich zum 5:5 brachte. In der Folge konnte sich keine der Mannschaften entscheidend absetzen. Erst in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit verschaffte sich Radeberg etwas Luft. Hier waren es wieder die Gegenstöße, die man in den letzten Spielen schmerzlich vermisst hat, welche schließlich zum 15:9 Halbzeitstand verhalfen.
Nach dem verkorksten Spielbeginn hatte sicherlich keiner mit so einem deutlichen Pausenergebnis gerechnet. Um so mahnender waren die Worte der Trainer in der Ansprache. Die Mannschaft sollte sich nicht auf dem Vorsprung ausruhen.
So legten die RSV-Frauen auch anfangs der zweiten Hälfte gleich nach und erhöhten die Führung auf 18:9. Im Vorgefühl eines sicheren Sieges leisteten sich die Gastgeberinnen dann eine kleine Auszeit. Im Angriff verlor man zu einfach den Ball oder schloss zu zeitig ab. So kam Niederoderwitz schnell wieder in Ballbesitz und konnte in Folge 4 mal einnetzen. Die fällige Auszeit der RSV-Trainer brachte, mit einigen Umstellungen, die Sicherheit wieder und so erhöhte Radeberg erneut über die Stationen 21:15, 25:16 das Tempo. In den letzten Spielminuten setzten die Gastgeberinnen mit einer offensiven Abwehr die TSV-Damen zusätzlich unter Druck. Die daraus resultierenden Ballgewinne wurden (meistens) zu weiteren Torerfolgen genutzt. Mit den Fans, welche in den letzten Minuten des Spiels stehend applaudierten, im Rücken knackten die RSV-Frauen noch die 30-Tore-Grenze und verließen mit 34:19 als Sieger das Parkett.
Fazit: Der Aufwärtstrend der letzten Wochen brachte nun endlich den ersten Sieg der Saison. Hut ab, vor dieser Leistung und das die Mannschaft das Tempo bis zum Schluss weiter hoch gehalten hat. Jetzt heißt es gleich wieder die Aufmerksamkeit auf das nächste Spiel gegen Tabellenführer Görlitz zu lenken. Glückwunsch von meiner Seite an die Mannschaft – mit der Einstellung sollte das Thema Abstieg hoffentlich keine Rolle spielen.
RSV spielte mit: S. Valley (Tor), M. Manke (Tor), S. Bäckert (Tor), Karolin Gräfe (8/4), A. Marek (1), J. Lamm, D. Zerbst (8), C. Tscharke (1), S. Voigt (1), S. Blunck (7), Katrin Gräfe (5), F. Sieberth (2), A.-D. Krause (1)