Verbandsliga Frauen: Radeberger SV - SC Hoyerswerda 30:29 (11:16)

Nach dem Pokalauftakt und –erfolg von letzter Woche ging es im nun folgenden Heimspielauftritt um die ersten Punkte in der Verbandsliga. Als Aufsteiger hatten die RSV-Frauen zwar den Vorteil, dass sie relativ unbekannt sind – aber das galt damit auch für das Wissen um den ersten Gegner - SC Hoyerswerda. Bekannt waren die letzte Platzierung der Gäste und die Erkenntnis, dass es sich um eine großgewachsene Mannschaft handelte.
Dementsprechend eingestellt wollten die Gastgeberinnen in der Abwehr aggressiv verteidigen und im Spiel nach vorn nicht zu hektisch abschließen.
Doch es war vom Anpfiff weg Hoyerswerda, die das Spiel bestimmten. Schnelle Angriffe und wuchtige Würfe aus dem Rückraum brachten den Gästen die schnelle 0:3-Führung ein. Die RSV-Frauen brauchten einige Zeit, um ins Spiel zu kommen und den ersten Treffer zu erzielen. Die Deckung arbeitete noch nicht konsequent genug, um die SC-Frauen in ihrem Angriffsschwung zu bremsen. Schon frühzeitig musste das Trainergespann Kröher/Seifert reagieren und nahm einige Wechsel vor. Das schien erste Früchte zu tragen, denn der Rückstand blieb eine Zeit lang konstant bei 2 – 3 Toren. Die RSV-Frauen hielten zwar besser dagegen, doch gelangen den Gästen immer wieder einfache Abschlüsse aus dem Rückraum. So war es dann auch Hoyerswerda, die mit einem Zwischenspurt kurz vor der Pause den Vorsprung von 8:10 auf den Halbzeitstand 11:16 erhöhen konnte.
In der Pausenansprache wurde klar gemacht, dass nichts unmöglich ist und somit die 5 Tore auch aufgeholt werden können. Dazu war es nötig, dass die Abwehr noch aktiver zu Werke geht und die Würfe aus dem Rückraum bekämpft. Die Angriffe sollten ruhiger ausgespielt werden, damit die Einwurfmöglichkeiten konsequent genutzt werden können.
Motiviert gingen die RSV-Frauen wieder aufs Spielfeld zurück und verbuchten den ersten Treffer nach dem Wiederbeginn. Die aufkeimende Hoffnung, dass eine Wende in der Begegnung herbeigeführt werden kann wurde von den Gästen (vorerst) im Keim erstickt. Hoyerswerda verwaltete den Vorsprung und konnte schließlich die Führung auf 6 Tore ausbauen (17:23). Das muss dann aber auch das Signal für die RSV-Frauen gewesen sein. Tor um Tor schmolz der Rückstand und beim 25:25-Ausgleich stand die Halle lauter denn je hinter der Mannschaft. Alle witterten, dass hier noch ein Erfolg möglich ist. Im Wechsel warfen jetzt beide Teams ihre Tore. Die RSV-Frauen reagierten jetzt aber resoluter auf die Rückraumschützinnen der Gäste, wodurch einige Fehlwürfe zu Stande kamen. Im Angriff wurde druckvoll der Ball durchgespielt was Einwurfmöglichkeiten von den Außenpositionen brachte. Hier war es besonders Solveig Voigt, die von Rechtsaußen im zweiten Abschnitt einige Torerfolge erzielte. Als dann die letzten Minuten des Spiels anbrachen stand es immer noch ausgeglichen (28:28). Radeberg legte erneut vor was die SC-Frauen mit einem weiteren Treffer beantworten konnten. 19 Sekunden vor Schluss waren die Gastgeberinnen in Ballbesitz. Die RSV-Trainer beruhigten mit der Auszeit noch einmal die Gemüter und stimmten ihr Team auf die letzten Augenblicke des Spiels ein. Es sollte kein Ballverlust mehr provoziert werden, da ein Punkt nach diesem Spielverlauf schon ein Erfolg war.
Alle Zuschauer standen und trieben lautstark die Heimmannschaft an. Davon motiviert liesen die RSV-Frauen den Ball ruhig durch die Reihen laufen, ehe kurz vor dem Schlusssignal C. Grützmann auf Linksaußen frei zum Wurf kam und sicher verwandelte.
Die RSV-Frauen lagen sich nach dem Abpfiff jubelnd in den Armen und feierten die ersten 2 Punkte in der neuen Liga.

Fazit: Hier zeigte sich wieder einmal, dass ein Handballspiel 60 Minuten geht. Nach den Rückständen kämpften sich die RSV-Frauen ins Spiel zurück und drehten die Begegnung zu ihren Gunsten.

RSV spielte mit: M. Manke (Tor), S. Bäckert (Tor), K. Gräfe (5/2), F. Käppler (2), M. Domke (1), J. Lamm, S. Dietrich (1), D. Zerbst (4), C. Tscharke, S. Voigt (5), J. Albrecht (3/3), S. Blunck (2), J. Nitzsche (1), C. Grützmann (6/1)

Hoyerswerda: M. Krausch, V. Apitz (3), J. Bloch (4), E. Paulick (3), M. Sowa (1), K. Schulz (2), M. Jokusch (6/2), C. Rasch (1), L. Rosemann (7/1), N. Krebs, K. Dreihardt (2)

7-Meter: RSV: 10 / 6 SC: 4 / 3
2-Minuten-Strafen: RSV: 3 SC: 5
Rote Karten: RSV: 0 SC: 1

Schiedsrichter: S. Gubsch, A. Renger (TuS Löbau)


Besten Dank an Lutz Nebe für die Fotos!