Zum Spitzenspiel reisten die Bierstädter als Tabellenführer, erstmals sogar mit Doppelstockbus und über 50 Fans, am Samstag zu den Drittplatzierten Schleifern. Mit einem Sieg wollte man den Aufstieg zu gut wie in trockene Tücher bringen, doch konnte man bisher erst einmal in Schleife gewinnen und auch das Hinspiel ging an den, zuletzt etwas schwächelnden, SV Lok.
Sichtlich nervös starteten die Röderstädter in die Partie, der erste Angriff wurde bereits nach wenigen Sekunden durch die Gastgeber unterbunden, welche im Anschluss direkt die Führung erzielten. Mit zu wenig Bewegung im Angriffsspiel machte man es dem SV Lok aber auch leicht die ersten Angriffe abzuwehren. Als dann schließlich doch mit etwas Mühe der erste Treffer zum 2:1 gefallen war, schienen die Mannen um M. Gnädig ihre Nervosität langsam abzulegen. Mit mehr Zug zum Tor kam man dann auch zum 3:3 Ausgleichstreffer. Bis zur 20. Minute legten die Hausherren, auch in Unterzahl, immer einen Treffer vor und Radeberg glich aus. Beim Stand von 8:9 gingen die Bierstädter dann erstmals in der Partie in Führung – waren diese allerdings durch Unkonzentriertheiten und das schnelle Umkehrspiel der Schleifer sogleich wieder los und fanden sich in der 25. Spielminute mit 11:9 im Hintertreffen. Dies nahm dann Trainer M. Schulz auch zum Anlass mit einer Auszeit seine Mannen wieder neu einzustimmen und auf diverse Fehler hinzuweisen. Die letzten 5 Minuten stand die Radeberger Abwehr dann allerdings sicher, die gastgebenden Schleifer konnten keinen Treffer mehr erzielen und so kamen die Gäste zwei Minuten vor der Pause zum 11:11 Ausgleichstreffer. Selbst mit Hilfe einer Auszeit gelang es in der verbleibenden Spielzeit dann keiner von beiden Mannschaften noch ein Tor zu erzielen.
Die zweite Halbzeit würde somit wieder bei Null beginnen, diesmal waren es die Radeberger welche den ersten Treffer erzielen konnten, doch ähnlich wie die RSV Mannen ließen sich auch die Lausitzer nicht abschütteln und gingen beim Stand von 14:13 selbst wieder in Führung. Das Spiel wurde nun zusehends körperbetonter, und so folgten auch entprechende Zeitstrafen auf beiden Seiten. Die Gäste aus der Bierstadt nutzten die Gunst der Stunde und drehten das Spiel erneut und legten mit 14:16 erstmals 2 Tore vor. In der 41. Spielminute musste dann der Radeberger Spielführer M. Gnädig vorzeitig vom Feld, nachdem es während eines Radeberger Angriffs eine ringkampfähnliche Szene gab – pikanterweise durfte der Gegenpart auf Schleifer Seite allerdings weiter spielen. Die Hausherren spielten nun wieder munter auf, kamen so zum 16:16 Ausgleich und hielten das Spiel weiter offen. In der letzten Viertelstunde der Partie hagelte es dann – teilweise fragewürdige – Zeitstrafen auf beiden Seiten. Wie schon fast die gesamte zweite Hälfte über legten die Röderstädter erneut vor und konnten in Überzahl vom 18:18 auf 18:21 davonziehen, die Gastgebenden Lokler taten es dem RSV dann allerdings gleich und kamen in der 53. Minute zum erneuten Ausgleichstreffer zum 21:21. In der nötigen Auszeit betonter Trainer Schulz dann nur nicht in Hektik zu verfallen und sich wieder auf die einfachen Dinge zu konzentrieren. Nun gelang es wieder 2 Tore vorzulegen – und dieses mal kam Schleife zwar zum 22:23 und 23:24 Anschlusstreffer, der Ausgleich sollte jedoch nicht mehr fallen. Wie schon in der ersten Halbzeit war den Gastgebern in den letzten 3 Minuten kein Treffer mehr vergönnt und die Bierstädter machten den 23:26 Auswärtssieg perfekt.
Wie bereits in der letzten Saison boten beide Mannschaften angetrieben von den zahlreich erschienenen Fans beider Seiten eine klasse Partie. Das man die Rivalität auf 60 (oder an diesem Tag sogar 90! Minuten) Minuten beschränken kann, bewiesen beide Teams dann bei der gemeinsamen Uffta mit den Fans.
Durch die zeitgleiche Niederlage des NSV GW Görlitz in Bernstadt ist den Mannen um M. Gnädig der 1. Tabellenplatz und somit der Aufstieg in die Verbandsliga nicht mehr zu nehmen. Entsprechend wird dann sicherlich auch nächste Woche beim Heimspiel gegen den TSV Niesky gefeiert werden, Anwurf ist wie immer 18 Uhr in der Turnhalle am BSZ.
Radeberg spielte mit: Winter, Wierick; Käselau (3), Gnädig (2), Schulz, Kröher (3/2), Ziegenbalg (3), Jakisch (1), Schneider (3), Tillich (5/2), D. Kutzner (1), Stein (2), Lammich (2) und M. Kutzner (1)
Schleife spielte mit: Pomrenke, Jeinsch; Masula (3), Olbrich, Gramß, Becker (10/6), Starick (3), Fabian (1), C. Marusch (4), Siewert und Ganick (2)