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01.01.2011 - 16:01

Westlausitzliga Männer: SC Hoyerswerda – Radeberger SV 2. 37:29 (18:12)

Erwartete Niederlage - aber starke Leistung...

Zum letzten Spiel dieser Saison reiste die zweite Männermannschaft nach Hoyerswerda um gegen den dortigen SC anzutreten. Dazu mussten einige Aufstellungsprobleme gelöst werden, denn es fehlten drei Spieler auf Schlüsselpositionen: Jan Uhlig als Torwart, Kevin Müller als Spielmacher und Florian Gräfe als Rückraumwerfer. Im Vergleich zum vorangegangenen Spiel gegen Oberlichtenau 2. musste auch der Innenblock der Abwehr unbedingt anders besetzt werden, um den sehr starken Rückraumwerfern und Kreisspielern des SC kein offenes Scheunentor zu bieten. So wurde eine ganz neue Aufstellung ausprobiert: Matthias Brauer im Tor, im Innenblock Anselm Siegel und Steve Pietzuch im Wechsel mit Martin Scholz und als Spielmacher Willy Ibach im Wechsel mit Martin.

Für beide Mannschaften war Motivation für das Spiel gegeben: Der SC führte zwar mit nur 2 Minuspunkten belastet die Liga an, durfte aber nicht verlieren, um den endlich vom Verein erlaubten Aufstieg in die Ostsachsenklasse zu erreichen. Mit einer Niederlage rechnete er berechtigterweise nicht und hatte alles (außer Freikaffee und –bier für uns) für eine Aufstiegsparty vorbereitet. Auch waren die SC-Männer heiß aufs Spielen, da von ihren letzten 4 Begegnungen 3 Gegner gar nicht erst angetreten waren! Unsere Mannschaft wollte zum Saisonabschluss noch einmal ein ordentliches Spiel machen und damit auch die schmähliche Niederlage des vorangegangenen Spiels vergessen machen.

Zu meinem Leidwesen waren die Schiedsrichter aus Oberlichtenau nicht angereist. Die Mannschaften einigten sich darauf, dass beide Trainer das Spiel pfeifen sollten. Die brachten es letztlich ordnungsgemäß über die Bühne, natürlich mit etwas Maulerei auf beiden Seiten aber doch ohne ernste Probleme. Unser Mannschaftsleiter Steffen Milde musste dadurch erstmalig das Auswechseln übernehmen und unsere Bank beruhigen wenn es Not tat. Mit zumindest nach außen scheinender Ruhe und Gelassenheit regelte er beide Angelegenheiten zur vollen Zufriedenheit.

Unsere Männer begannen wie die Feuerwehr und legten 0:3 nach 3 Minuten vor. Der Schockzustand des SC währte aber nicht lange, nach 5 Minuten übernahm er mit 4:3 die Führung und gab sie bis zum Spielende nicht mehr ab. Aber das Spiel blieb bis zum 11:9 in der 19. Minute ganz eng. Matthias hielt überraschend gut, Jan Helas hatte den gefährlichen SC-Spieler G. Hussock gut im Griff, der Innenblock arbeitete intensiv und deshalb erfolgreich und unsere Spielmacher steuerten die Positionsangriffe sehr variabel. Sogar 2 Tore nach Kontern standen zu Buche. Die Unruhe auf der SC-Bank war schon unüberhörbar geworden. Danach aber steigerten sich die Gastgeber aber doch sowohl in der Abwehr als auch im Angriff und zogen bis zur Halbzeitpause auf 18:12 davon.

Aus unserer Sicht war der Halbzeitstand noch nicht so schlecht. Es bestand aber die akute Gefahr, dass der SC zulegen würde, um ein standesgemäßes Resultat mit gewohntem Torvorsprung zu erzielen. Die Entschlossenheit dazu war jedenfalls aus der Pausendiskussion seiner Spieler herauszuhören. Andererseits waren unsere Männer gewillt, noch einmal 30 Minuten alles zu geben, um das abzuwenden. So begannen sie die zweite Halbzeit ebenso furios wie die erste. Sie konnten schnell 2 Tore aufholen, die der SC aber bis zur 37. Minute wieder wett machte (22:16). Danach kam doch der befürchtete Einbruch – uns gelang plötzlich wenig im Angriff und den Gastgebern fast alles. So wuchs deren Torvorsprung kontinuierlich bis maximal 12 Tore in der 48. Minute an (32:20) und man musste schon Angst haben, dass es so weiter gehen würde. Die verbliebenen 12 Minuten nahmen aber einen ganz anderen Verlauf: Der als „Neustar“ angekündigte Steve Hauffa alias „Otto“, der sich bis dahin „sehr bescheiden zurück gehalten hatte“, nutzte sie zu seiner Gala. Er machte in dieser Zeit 5 besondere Tore und zwar eines spektakulärer als das andere: mit hartem Wurf oder extremen Drehern aus spitzem Winkel von links außen oder mit knackigen, überraschenden Hüftwürfen von der Halbposition. Auch Jan fasste sich noch einmal ein Herz und packte mit Gewaltwürfen 3 Tore dazu. Diese Tore brachten ihrerseits neuen Antrieb in der Abwehr und die ließ dadurch nur noch 5 Gegentore zu. So verringerte sich der Torvorsprung der Hoyerswerdaer wieder bis zum 37:29-Endstand. Dieser 8-Tore-Rückstand ist das Minimum das wir in 3 Spielen gegen den SC erreichen konnten. Er spiegelt einerseits den klaren und verdienten Sieg des Aufsteigers wider und andererseits zeigt er, dass der SC dafür auch hart arbeiten musste und nicht „mit links“ mitgenommen werden konnte, wie es nach dem Spiel von ihm anerkennend bestätigt wurde.

Obwohl mit neuen Aufstellungsvarianten gespielt wurde, war dieses Spiel eines unserer besten geworden und damit ein würdiger Saisonabschluss. Die Mannschaft belegt in der Endtabelle der Westlausitzliga den 4. Tabellenplatz. Leider hat sie damit den angepeilten 1. Platz in der „hoyerswerda-bereinigten“ Tabelle des Mannschaftsleiters Steffen Milde nicht ganz erreicht, wofür hauptsächlich die zwei grottenschlechten Rückspiele gegen Kamenz 4. und Oberlichtenau 2. die Ursache waren.

Dem SC Hoyerswerda gratulieren wir ganz herzlich zum Aufstieg in die Ostsachsenklasse und wünschen ihm auch dort viel Erfolg. Damit dürfte auf elegante Weise die größte anzunehmende Hürde für eine höhere Zielstellung unserer 2. Mannschaft in der nächsten Saison aus dem Weg geräumt sein.

Die Mannschaft spielte mit: Matthias Brauer (Tor), Philipp Richter (2), Martin Scholz, Patrick Delcuvé, Mirko Salm (4), Anselm Siegel (1), Paul Ryback (2), Steve Pietzuch (3), Jan Helas (5), Willy Ibach (4), André Ibach (2), Steve Hauffa (6)