Vergangenen Samstag gastierte die 1. Männer bei der Sachsenligareserve des HSV Dresden. Nach dem Abwehrdebakel gegen Oberlichtenau hieß die Prämisse "Abwehr verdichten", dass das gegen den Tabellen-3. nicht einfach wird war den Beteiligten allerdings auch klar. Zudem fehlten die Rückraumshooter Hartmann und D. Kutzner Trainer Schulz für seine Aufstellung. Auf den Rängen konnte bereits der erste Sieg eingefahren werden, zu Spielbeginn hieß es 35:4 für den RSV. Vielen Dank schonmal vorab an die Fans für die tatkräftige Unterstützung!
Zu Beginn kamen die Gastgeber des HSV zu 2 schnellen Toren. Hier sahen die Radeberger noch nicht sehr wach aus, fahrige Angriffsbemühungen luden die Dresdner sofort zum Kontern ein. In der Folge bissen sich die Gäste jedoch ins Spiel, bis zum 7:7 warfen beide Teams wechselseitig ihre Tore. Die Radeberger konnten immer wieder über den wieselflinken Stein Tempo über die Außen machen und die Treffsicherheit des Rückraumes war gegeben. Mitte der ersten Hälfte steigerte sich Torwart Winter immer weiter und der Angriff wurde zumeist erfolgreich abgeschlossen. So konnten die Bierstädter über ein 11:8 ihren Vorsprung bis zur Halbzeit auf 13:10 ausbauen.
In der Halbzeit war man gewillt, die Negativserie hinter sich zu lassen und weiter eine konzentrierte Leistung wie in Halbzeit 1 zu zeigen. Jedoch sollte man die HSV-Reserve auch nicht unterschätzen, diese Mannschaft steht schließlich nicht umsonst auf einem Podiumsplatz in der Liga.
Zu Beginn von Halbzeit 2 waren einige Radeberger wohl noch in Gedanken in der Kabine. Überhastete Würfe und keine Zuordnung in der Abwehr führten in weniger als 4 Minuten zu einem 13:14 Rückstand. Ein kurzes Raunen zog über den Fanblock, alle erinnerten sich an die letzten schlechten Spiele der Mannschaft. Sollte der Bock weiterhin unüberwindbar stehen? Bricht die Mannschaft erneut ein? Keinesfalls, die Bierstädter sorgten postwendend für die passenden Antworten. Sofort den Rückstand egalisiert und wieder den Vorsprung auf 2 Tore ausgebaut (17:15). Ein überragender Winter im Gehäuse sorgte dann mit seinen zahlreichen Paraden für überschwänglichen Jubel auf der Tribüne und dies wiederrum pushte die Mannschaft nach vorn. Über ein 21:18 konnte der größte Vorsprung zum 25:20 (52') herausgeworfen werden. In den verbleibenden acht Minuten sollte der Spielstand gehalten werden um hier möglichst einen Doppelpunktgewinn feiern zu können, doch es kam wie es derzeit so oft der Fall ist. Wiedermals überhastete Würfe und ein schlechtes Rückzugsverhalten konnten die Dresdner immer wieder zum Torerfolg nutzen und den Rückstand weiter verkleinern. Eine Minute vor Schluss sahen sich die Radeberger nun sogar einem Rückstand auf der Anzeigetafel entgegen. Nun hieß es Kopf oben behalten und eine letzte Torchance herausarbeiten. Über einen einfachen Parallelstoß in Überzahl konnte der am heutigen Tag beste Radeberger Feldspieler Stein freigespielt werden. In unrühmlicher Manier wurde er im Sprung von seinem Dresdner Gegenspieler gestoppt, welcher auch zu Recht dafür vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Beim fälligen Siebenmeter nach Spielschluss stockte allen Beteiligten der Atem, jedoch konnte ein abgebrühter Heinitz den Ball im Tor versenken und seine Quote bei 100 Prozent vom Punkt in diesem Spiel festigen.
Nach Spielschluss herrschte ein wenig Unklarheit bezüglich der Einordnung dieses Resultates. Ein verlorener oder ein gewonnener Punkt? Ein gutes Spiel oder ein schlechtes Spiel? Jeder wird darüber sich seine eigene Meinung bilden und bilden müssen. Natürlich muss man mit der Erfahrung aus 2 Jahren Verbandsliga einen 5-Tore-Vorsprung in den letzten Minuten über die Zeit retten. Das ist jedem klar, die Unzufriedenheit war den Akteuren nach Spielschluss auch anzusehen. Jedoch (Achtung, persönliche Wertung!) muss man in der derzeitigen Situation und Verfassung mit einem Punkt beim Tabellendritten der Liga zufrieden sein. Zudem fehlten mit den oben genannten auch tragende Säulen der Mannschaft. Jeder Schritt, und sei er noch so klein, bringt die Mannschaft näher zum Ziel, dem Klassenerhalt. Dafür sind noch viele Schritte nötig, doch die werden mit einer Leistung wie in Halbzeit 1 und Mitte Halbzeit zwei auch folgen.
RSV spielte mit: Winter, Boden (beide TW), Tillich (3), Jakisch (1), Hauffa, Heinitz (4/4), Weller (5), Schneider, Gnädig, Schulz (4), Fährmann (4), Stein (6)