Kamenz reiste als der selbst erklärte Favorit in die Röderstadt, ohne jedoch die RSV-Frauen zu unterschätzen.
Das Spiel begann mit kurzem Abtasten und der Kamenzer Führung. Schon wenige Minuten später sahen sich die Gastgeberinnen aber vorn und gaben diese einige Zeit nicht aus der Hand. Radeberg kontrollierte vor heimischer Kulisse das Spiel und ließ die Angriffsbemühungen der Gäste nicht zum Zuge kommen. In der 18. Minute glichen die Kamenzer Frauen zum 6:6 aus. Doch dann drehten die RSV-Frauen richtig auf. Mit schnellem Spiel und sicherer Deckung konnte man sich etwas von Kamenz absetzen (10:7, 11:8). Doch in der Schlussphase der ersten Halbzeit fing sich Radeberg in der Person von Doreen Zerbst eine Zeitstrafe ein. Diese Unterzahl brachte den Spielfluss abrupt zum Erliegen. Vorn wurde der Ball zu schnell aus der Hand gegeben und Kamenz konnte damit Gegenstöße laufen. Der Vorsprung schmolz zusammen und kurz vor dem Pausenpfiff glichen die Gäste zum 11:11 aus. Mit diesem Stand ging es in die Halbzeit.
Die RSV-Frauen spürten in der Pausenansprache das hier ein Sieg möglich ist und dementsprechend motiviert ging man in die zweiten Hälfte. Unterstützt von der sich füllenden Halle ging nahm man die zweite Halbzeit in Angriff.
Die Lessingstädterinnen kamen aber besser zurück ins Spiel. Bis zum 13:13 blieb die Begegnung ausgeglichen, doch dann nutzten die HVH-Frauen einige Lücken in der gegnerischen Abwehr zu weiteren Toren. Radeberg hatte sich zur Halbzeit entschieden offensiver zu decken, was sich zu diesem Zeitpunkt als Nachteil erwies. So konnten die Gäste bis auf 3 Tore enteilen (14:17). Dieser Vorsprung brachte jetzt zusätzlichen Druck in die Köpfe der Gastgeberinnen. Unsicherheiten im Angriffsspiel prägten jetzt das Geschehen auf der Spielfläche. Zu viele Bälle wurden leichtfertig aus der Hand gegeben, was Kamenz nicht noch deutlicher zu einer Führung nutzen konnte. So blieb Radeberg im Spiel und konnte einige Male den Anschlusstreffer herstellen. Angetrieben von den Fans tasteten sich die RSV-Frauen Tor um Tor heran. Den Ausgleich stellte S. Blunck durch einen Billard-Treffer eine Minute vor Schluss her. Kamenz war dann in Ballbesitz und hätte den Siegtreffer erzielen können. Die RSV-Frauen zeigten aber Kämpferqualitäten und kamen wenige Sekunden vor dem Abpfiff in Ballbesitz. Die Zeit reichte aber nicht mehr, um das Spielgerät im Kamenzer Gehäuse unterzubringen und so trennte man sich mit einem gerechten Unentschieden.
Fazit: Die RSV-Frauen waren Kamenz ebenbürtig und hatten selbst die Chancen zum Sieg in der Hand. Doch schlechte Chancenverwertung und die nachlassende Abwehrarbeit ließen die Gäste wieder ins Spiel kommen.
RSV spielte mit: S. Valley (Tor), S. Bäckert (Tor), Karolin Gräfe (4/2), J. Lamm, D. Zerbst (9), S. Blunck (5), S. Voigt (1), Katrin Gräfe, F. Sieberth (2/1), C. Tscharke (2), K. Grünberg