Der RSV fand in der ersten Halbzeit sehr gut in Spiel und konnte die Überraschtheit der Gäste sehr gut ausnutzen. So kam es, dass der RSV im ersten Drittel auf ein 5:2 enteilen konnte. Die offensive Abwehr und die um Weiten bessere Torwartleistung als auch eine konzentrierte Angriffsleistung machten es sogar möglich, auf ein 12:7 im zweiten Drittel der ersten Halbzeit zu flüchten. Doch hat so ein Vorsprung im Handball nicht immer einen Vorentscheid zu bedeuten. Grund für diesen Vorsprung waren aber auch die relativ nah beieinander liegenden Überzahlsituationen und 7m-Strafschüsse aufgrund der aggesiveren Spielweise, die die Gäste ab der 15. Minute an den Tag legten. Auch wenn der RSV-Torwart durch Glanzparaden (halten von Tempogegenstößen, 7m-Würfen) den Gästen einige Nerven ziehen konnte, so konnten diese doch noch zum Halbzeitpfiff auf ein 15:12 aufholen.
Die 2. Halbzeit entschied sich der RSV wieder in der Positiv-Bilanz-Aufstellung der ersten Halbzeit aufzutreten, in der Hoffnung, den sich andeutenden Negativ-Trend wieder umzukehren. Es war den Gastgebern bewusst, dass dieses Spiel noch nicht gewonnen sei und dass hier weiterhin konzentriert zum Sieg hingearbeitet werden müsse. Man hatte gespürt, dass eine gewisse Überheblichkeit am Ende der ersten Halbzeit zur Vorsprungsminimierung geführt hatte und von dieser sollte sich jeder abwenden. Die erste Hälfte der 2. Halbzeit gaben sich beide Mannschaften einen ausgeglichenen Schlagabtausch. Zum einen heißt das, dass wechselseitig die Tore fielen und niemand so richtig das Spiel wieder in die Hand nahm und zum anderen aber auch, dass die Deckung des RSV wieder Lücken aufbaute und Tore hinein lies. Auch hatte der Rietschener Torwart eine gute Phase und kaufte einige nahezu sichere Tore für den RSV ab. So kam es, dass beim 24:22 dem Spiel eine andere Note gegeben wurde: Die Gastgeber fingen an, unkonzentriert Bälle abzugeben und im Gegenzug davon, diese einzustecken. Sie wurden unruhig und die gute Ordnung, die zum Halbzeiterfolg geführt hatte, löste sich auf. So spielte der RSV nun 6 Minuten der letzten 15 Minuten in Unterzahl und hatte daran zu nagen. Vom 24:25 bis zum 29:29 wurde das Spiel nochmal spannend. Es stellte sich die Frage, wer nun die besseren Nerven behalten könnte. Der RSV musste ein Tor aufholen, um wieder in Führung zu gehen. Als die Bierstädter zum 30:30 ausgeglichen hatten, waren nur noch sehr wenige Minuten zu spielen. so schaffte es Rietschen, noch einen Ball im Tor zu platzieren, die Gastgeber aber scheiterten leider einmal am Torwart und einmal am Pfosten.
So endete die Partie mit einer wesentlich besseren Leistung des RSV als in den vorhergehenden Begegnungen mit Rietschen, doch reichte diese noch nicht gänzlich zum Sieg.
Fazit: Wenn Radeberg es nun noch schafft, die Leistung der ersten 20 Spielminuten auf 60 Minuten auszudehnen, sich bei Mißerfolgen nicht gleich in Ratlosigkeit zurückzieht und nun noch die Angriffe konzentrierter abschließt, dann sind noch sehr spannende Partien diese Saison zu erwarten! Die Spieler des RSV erwartet nun eine harte Trainingseinheit, denn die erstrebten maximalen 28 Gegentore wurden überschritten.
Es spielten für den RSV: Thomas Winter, Martin Scholz, Jan Schulz (7), Felix Herzog, Christoph Jakisch (1), Uwe Kröher (3), David Ziegenbalg (5), Toralf Schneider, Jan Helas (7/6), Mathias Gnädig (4), Tom Schulz, Daniel Kutzner (3)
Für Rietschen spielten: Daniel Junge, Carsten Retz (7), Marco Harmgardt (6), Phillipp Domko (5), Frank Scholz (1), Bernd Hilke (4), Steffen Hilke (8/3), Stefan Richter, Tom Holubek
Für die folgenden Impressionen vom Spiel herzlichen Dank an den Fotoservice Radeberg von Hans Helmut Bormann!