Unsere zweite Männermannschaft hatte am Samstag den SC Hoyerswerda zu Gast, der mit Abstand den besten Angriff der Westlausitzliga hat. Er gewann mehrere Spiele mit über 40 erzielten Toren. Auf unserer Seite war zu beklagen, dass mit J. Helas, der immer noch verletzungsbedingt nicht aufgeboten werden konnte, und F. Gräfe zwei unserer so schon wenigen Rückraumschützen fehlten. Unter diesen Vorzeichen, fiel unsere Zielstellung auch etwas bescheidener als sonst aus: Zwar sollte der Spielstand möglichst eng gehalten werden aber vor allem sollte ein an unserem Niveau gemessen gutes Spiel gemacht werden.
Dass unsere Männer die auch umsetzen wollten, wurde gleich mit dem ersten Angriff gezeigt – sie gingen mit 1:0 in Führung. Aber leider war das nur das einzige Mal. Anschließend demonstrierten die Hoyerswerdaer ihr schnelles, technisches Kombinationsspiel, das sie aufgrund ihrer überlegenen Körpergröße in einem Höhenbereich von etwa 30 cm über unserem spielten. Sie gingen schnell in Führung und gaben diese auch nicht mehr ab. Ihre treibende Kraft war der sehr bewegliche und wurfstarke Rückraum, der mit harten Fernwürfen und mit schnellem Durchstoßen durch die sich weitenden Nahtstellen in unserer Abwehr ihr entscheidender Vorteil war. Allen voran war es in der ersten Halbzeit der SC-Spieler G. Hussock (Nr. 2) auf der halbrechten Rückraumposition, der unserer Abwehr mit seiner Dynamik und Wurfstärke zunehmend Probleme bereitete. Dennoch hielten unsere Männer bis zum 5:7 in der 12. Minute noch gut mit. Unerklärlich dann der Einbruch in den folgenden 12 Minuten: Leichtsinnige An- und Abspiele im Angriff und schlechte Würfe führten zu Ballverlusten, die der SC meistens durch Tempogegenstöße zu Toren verwandelte, was zum 6:16 (!) in der 24. Minute führte. Bis zur Pause gelangen uns dann doch noch vier Treffer und es ging mit einem schon beunruhigenden 10:18 in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit sollte wieder konzentrierter in Angriff und Abwehr begonnen werden, was teilweise auch gelang. Dabei bewährte sich die Manndeckung des Hoywoy-Halbrechten durch Paul Ryback, die er trotz körperlicher Nachteile bravourös meisterte. Allerdings offenbarte sich wieder eine Schwäche unserer Männer, die sich schon in anderen Spielen zeigte: Nach Ballgewinnen in der Abwehr oder durch Paraden unseres guten Torwarts Anselm Siegel gelaufene Konter konnten nicht in Tore umgemünzt werden – es wurde verworfen oder der falsche finale Pass gespielt. Allein in der zweiten Halbzeit sammelten sich so acht (!) nichtgenutzte klarste Torchancen an. Hinzu kam, dass andererseits der SC die sich dadurch bietenden Tempogegenstöße in Überzahl resolut nutzte. So wuchs unser Torerückstand bis zur 47. Minute schon auf 14 an (15:29) anstatt sich zu verringern, was durchaus möglich gewesen wäre wenn die Chancen genutzt worden wären. Anerkennenswert war, dass unsere Mannschaft trotz des hohen Rückstandes in der Abwehr gegen den übermächtigen SC-Angriff bis zum Schluss mit Einsatz weiter rackerte. Im Angriff allerdings, konnte auch Paul Labudde, der wieder von der Ersten ausgeliehen war, keine Verbesserung bewirken. Folgerichtig ergab sich die hohe 19:36-Niederlage gegen einen überlegenen Gegner, der eigentlich nicht in die Westlausitzliga gehört, sondern in der Bezirksklasse spielen könnte.
Gemessen an unserer Zielstellung, zumindest ein „gutes Spiel“ zu machen, muss man das Fazit ziehen, dass trotz der 36 Gegentore die Abwehr dem noch deutlich näher kam als der Angriff. 19 erzielte Tore sind auch gegen den SC Hoyerswerda zu wenig, zumal andere Mannschaften, darunter auch unsere Dritte, deutlich mehr erzielt hatten.
Unsere Mannschaft muss nun die Spielpause über den Jahreswechsel nutzen, um sich auf den Start in die Rückrunde vorzubereiten. In erster Linie steht das aktuelle Problem des schwachen Rückraums an, der ja nun auch wieder ohne Paul L. auskommen muss, und ob Jan H. wieder fit sein wird, ist fraglich.
Die Mannschaft spielte mit: Jan Uhlig und Anselm Siegel (Tor), Martin Scholz (2), Mirko Salm, Kevin Müller (2), Thomas Bormann, Bertram Richter (3/1), Paul Ryback (3), Steve Pietzuch, Willy Ibach (3), Matthias Brauer (1), Patrick Delcuvé (2), Paul Labudde (3).
Nachsatz: Kurz nach seiner Einwechslung in der ersten Halbzeit verletzte sich Thomas Bormann ernsthafter, als er bei einem Konter ohne gegnerische Einwirkung stürzte. Die Mannschaft wünscht ihm schnelle Genesung!