Nach dem zumindest in der 2.Halbzeit katastrophalen Auftritt im vergangenen Spiel gegen Steina war der Druck zum Gewinn der nötigen Heimpunkte besonders groß. Ob die Mannschaft mal wieder einen ihrer seltsamen Formsprünge zeigen und ihre tatsächlichen
Möglichkeiten ausschöpfen würde, war zumindest mit einem dicken Fragezeichen versehen.
Die Radeberger begannen druckvoll und engagiert und verschafften sich besonders in der Abwehr gleich in den ersten Minuten den nötigen Respekt beim Gegner. Endlich mal wieder von Anfang an wach und im Spiel, konnten wir auch über 1:0 und 3:1 in Führung gehen. Da waren jedoch schon über 10 Minuten gespielt, und man mußte schon mit einem einstelligen Endergebnis rechnen ... Die Abwehrreihen dominierten in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten, und wir hatten im Angriff mit eingen Problemen bis hin zu mehreren vergebenen "100-prozentigen" zu kämpfen. Leider wurde auch noch Falk Seifert durch das z.T. etwas überforderte Schiedsrichterpaar mit einer direkten roten Karte bedacht, sodaß unser Angriffsspiel einige Zeit brauchte, sich darauf einzustellen. Schließlich fanden auch die Gäste ins Spiel und konnten sogar mit 3:4 in Führung gehen. Das Spiel gestaltete sich bis zur Halbzeit ausgeglichen, sehr guten Torhüterleistungen auf unserer Seite standen jedoch die erwähnten Unkonzentriertheiten im Angriff gegenüber. Oberlichtenau konnte zwar kurzzeitig mit 2 Toren in Führung gehen (6:8, 7:9) aber zur Pause verkürzte unsere Mannschaft noch auf ein Minustor. Für die zweite Halbzeit kam es nun darauf an, die solide Abwehrleistung zu festigen und das immer wieder geforderte schnelle Spiel in Verbindung mit unserem Vorteil der größeren Halle umzusetzen.
Um es vorwegzunehmen : Das gelang fast über die gesamte Halbzeit in beeindruckender und für den Spielertrainer fast nicht zu fassender Art und Weise. Noch verteidigten die Gäste ihren Vorsprung (8:10, 10:11), dann hatten wir das Spiel im Griff und konnten auf 15:11 davonziehen. Zunächst ging es auch noch relativ locker so weiter, und bei 18:12 nach reichlich 15 Minuten der zweiten Hälfte sollte eigentlich nur noch ein ruhiges Runterspielen der Restzeit folgen. Trotzdem fingen nun wieder die Nerven an zu flattern, und der Vorsprung schmolz Tor um Tor dahin (18:15, 19:17). Glücklicherweise erzielten wir sofort im Gegenzug wieder einen 3-Tore-Vorsprung, und die Sicherheit kehrte ins Spiel zurück. Die Gäste hatten nun nichts mehr entgegenzusetzen, und wir stellten bis zum 24:17 die Verhältnisse endgültig klar. Die zahlreichen Zuschauer sahen in der gesamten zweiten Halbzeit eine in der Abwehr stark kämpfende und im Angriff mit einigen tollen Aktionen spielende Zweite, die diese Leistung zum Maßstab für die weiteren Begenungen nehmen sollte. Dann muß der befürchtete Abstieg kein Thema mehr sein...
Fazit : Endlich mal eine geschlossene Mannschaftsleistung über zwei Halbzeiten und vor allem eine sehr gute Abwehrarbeit - es geht doch ! Weiter so und noch besser machen !
RSV spielte mit : Wiese, Uhlig, Georgi 4, Dietrich 1, Rudolph 6, Müller 3, Krohn 1, Gräfe 2, Pietzuch 2, Lindner 3/2, Reisch 3, Seifert