Nach dem gewonnenen Auswärtsspiel in der Hinrunde sollte das Heimspiel ebenfalls mit einem Sieg für unsere 2. enden - soweit das Ziel der Mannschaft und des Trainers. Dass uns eine schwere Aufgabe gegen einen unbequemen, da individuell und mannschaftlich starken Gegner bevorstand, war uns klar - wie sich das Spiel aber tatsächlich entwickeln sollte, war vorher so nicht abzusehen.
So dauerte es nach dem Anpfiff einige Zeit, bis beide Mannschaften ins Spiel fanden und die ersten Tore fielen. Bereits hier war die Dominanz der Abwehrreihen bei beiden Mannschaften klar zu erkennen. Bis zum 2:2 verlief die Partie ausgeglichen, dann verschafften wir uns über eine äußerst wirksame Abwehr und gut ausgespielte Angriffe zum 5:2 erstmalig etwas Luft. Danach verlief die Begegnung wieder recht ausgeglichen, über 7:3, 7:5 und 8:6 zum Halbzeitstand, der kurz vor Abpfiff mit einem überraschenden und schnell ausgeführten Freiwurf erzielt wurde. Die gute Abwehrleistung mit nur 6 Gegentoren täuschte jedoch etwas über die aus unserer Sicht zu schlechte Angriffswirkung hinweg. Außerdem wurde aus der eigenen Abwehr nach vorn zu zögerlich und übervorsichtig gespielt. So sollte nach der Halbzeitpause endlich das schon von Anfang an geforderte schnelle Spiel endlich auch gezeigt werden. In der Abwehr mußte man ja nur so weiter arbeiten, da Steina schon in der ersten Hälfte gegen unseren Riegel nicht viel eingefallen war.
Die ersten 10 Minuten der zweiten Hälfte waren dann auch tatsächlich die Grundlage für den späteren Erfolg, denn hier gelang den Gästen kein einziges Tor ! Die Abwehr stellte Steina vor scheinbar unlösbare Rätsel, und auch im Angriff kamen wir jetzt besser in Schwung. Wir konnten unseren Vorsprung trotz kurzzeitiger Unterzahl in dieser Phase mit 6 Toren in Folge auf 15:6 ausbauen. Dennoch wurde das angemahnte Tempospiel über weite Strecken der gesamten Spielzeit vermißt, und die letzten 20 Minuten brachten dem Spielertrainer und den Offiziellen viele neue graue Haare : Sei es die Auszeit der Gäste mit dem Wechsel des Torwarts, der uns in den nächsten Minuten scheinbar den Kasten "vernagelte", seien es die Wechsel in unserer Aufstellung oder vielleicht das sichere Gefühl eines leichten Sieges - von einer Minute zur anderen brach unser Spiel ein. Klare Chancen im Angriff waren immer noch da, wurden aber zumeist kläglich vergeben, und in der Abwehr fehlte plötzlich jeglicher Zusammenhalt, was die Gäste zu Spaziergängen durch unsere Reihen mit entsprechenden Torerfolgen nutzten. So schmolz der Vorsprung von 15:6 über 15:10 zunächst auf 5 und dann von 17:11 zum 17:14 auf 3 Tore zusammen. Auch eine Auszeit zu diesem Zeitpunkt änderte das Problem nicht grundsätzlich. Zumindest gelangen uns nun doch noch einige wichtige Tore, um das Spiel über die Zeit zu bringen, und wenigstens konnten wir die nunmehr durch unsere Leistung wieder motivierten Gäste immer auf 2 Tore auf Distanz halten (18:14, 18:16, 19:17, 20:18). So retteten wir letztlich zwei auch psychologisch wichtige Heimpunkte und festigten damit unseren 2. Tabellenplatz, was mit den Zuschauern (trotzdem) entsprechend gefeiert wurde.
Fazit : Was für´s Phrasenschwein : Das Spiel hat 60 Minuten ! Die genaue Ursache für den Einbruch ab der 40.Minute werde ich wohl nicht heraus finden, aber die obige Weisheit sollte jetzt jeder wieder neu kapiert haben. Trotzdem eine ordentliche Leistung der gesamten Mannschaft in der ersten Hälfte, ein Superspiel zwischen 30. und 40 Minute ! Auch der Kampfgeist stimmte vor allem zuletzt wieder, denn die durchaus drohende Niederlage wurde noch relativ sicher abgewendet. DANKE AN UNSERE FANS - das war auch euer Sieg !
RSV spielte mit : Uhlig, Wiese, Georgi 6/1, Rudolph 4, Leibl, Müller 1, Krohn, Gräfe 4, Heinze 1, Pietzuch 4, Lindner 1/1, Seifert