Hauptsache ihr fangt nicht mit 3:0 Rückstand an! Das sagte Trainer Marco Birkigt noch kurz vor Spielbeginn. Das sollte natürlich nur ein Scherz sein, denn trotz der bisherigen Niederlagen gegen Rietschen, wollte man zeigen, dass es auch anders geht. Was Trainer Birkigt nicht wusste: Er hat eine erstaunlich gute Voraussagungsgabe: 3:0 für Rietschen nach 5 Minuten. Der RSV war sichtlich überrascht von den schnellen Tempogegenstößen des Gastgebers. Das sollte sich aber erst einmal ändern. Radeberg fand etwas verspätet, dafür mit hoher Konzentration ins Spiel und konnte zum 5:5 ausgleichen. Es folgten wechselseitig gute wie auch patzige Spielsituationen bis zum 10:10. Dort gelang es dem RSV mal kurzzeitig in Führung zu gehen und die Spannung wurde somit angehoben. In dem Spiel war also alles noch offen. Leider vergab im Anschluss der RSV wieder 2 Bälle zum Tempogegenstoß und die erste Halbzeit wurde mit einem Spielstand von 15:13 abgepfiffen.
In der Kabine wurde zum weiteren Kämpfen motiviert und man wusste, dass man eine Lösung finden musste, die Tempogegenstöße der Rietschener zu unterbinden.
Die ersten Minuten der 2. Halbzeit parierte aber auch der Rietschener Torwart nicht schlecht, sodass Radeberg etwas am Abschluss zu nagen hatte und auf einen Abstand von 20:16 abfiel. Dass dies aber nichts bedeuten sollte, zeigte ja auch die 1. Halbzeit. So geschah es, dass die Gästetorhüter Rosenkranz und Birkigt es den Rietschenern ebenso erschwerten, diese auch gleichzeitig vermehrt Fehlwürfe produzierten, sodass Radeberg auf 26:26 zum Ende des zweiten Drittels der zweiten Halbzeit ausgleichen konnte. Der Gastgeber war ersichtlich aufgeregt, die jäh schon angespannte Stimmung, da nie eine offensichtliche Überlegenheit des einen oder anderen Gegners, geriet nun ins Brodeln und die Halle wurde lauter. Das war wohl der Heimvorteil der Rietschener. Radeberg leistete sich kleinere Patzer im Angriffsspiel, die sofort mit einem Tempogegenstoß beantwortet wurden. So kam es recht zügig zu einem Stand von 29:26. Die Gäste setzten noch einmal alles daran, und kämpften verbittert weiter. Doch Fortuna hatte sich wohl bereits entschieden. 31:29 endete eine weitestgehend faire Partie mit vielen spannenden Momenten.
Fazit: Radeberg hat die Kampflust keineswegs verloren. Das Spiel war ausgeglichen und weitestgehend fair (eine Zeitstrafe für den Gastgeber und 2 zwei-Minuten-Strafen für den RSV). Es muss noch gelernt werden, bei gescheiterten Abschlüssen durch einen guten Torwart nicht den Kopf hängen zu lassen und den Rückweg in die Defensive schneller zu finden. Die kleineren Abspielfehler müssten auch noch ausgemerzt werden und dann steht dem Sieg im nächsten Spiel gegen Rietschen quasi nichts mehr im Weg.
Radeberger SV: Rosenkranz (Tor); Birkigt (Tor); Schulz (5); Herzog (1); Jakisch (1); Kröher (2/1); Ziegenbalg (2); Schneider; Helas (7/1); Gnädig (8); Kutzner (3)
Stahl Rietschen: Richter; Junge; Ro. Walter(3); Ri. Walter(2); St. Hilke(4/1); Retz(3/2); Ph. Domko(5), Kießling(3); Harmgardt(6/1); Scholz(2); B. Hilke(3)