01.01.2011 - 15:49

Die 1. Frauenmannschaft in der Saison 2008/09

Die Frauentrainer über die abgelaufene Saison und die kommende Spielzeit im Interview

Hallo! Glückwunsch zum Erreichen des 2. Tabellenplatzes in der vergangenen Saison. Wie schätzt ihr den Saisonverlauf ein?

Danke für die Glückwünsche. Wir denken, der Start in die Saison verlief nicht optimal. Sicher geglaubte Punkte wurden gegen Bernstadt zu Hause und in Pulsnitz liegen gelassen (jeweils Unentschieden). Dazu kamen schmerzliche Niederlagen gegen Elstra und Neugersdorf II. So fanden wir uns nach 7 Spielen nur auf Platz 7 wieder. Dies war weit weg von unserem Saisonziel, unter die ersten 3 zu kommen. Mit dem Jahreswechsel platzte der Knoten. In Schleife und Steina sowie gegen Sohland wurden deutliche Siege eingefahren. Die Moral und das Selbstbewusstsein kamen wieder. So konnte auch gegen Zittau ein kurioses Spiel noch zu unseren Gunsten gedreht werden. Bis zum Ende der Saison feierte das Team nur noch Siege mit dem Highlight in Sohland. Dort hatten wir ca. 35 bis 40 lautstarke Fans im Rücken, die nachher mit uns den 2. Platz und das damit verbundene Aufstiegsrecht feierten.

Welche Spiele bezeichnet ihr als Schlüsselspiele? Oder welche Spiele bleiben euch besonders in Erinnerung?

Ein Schlüsselspiel war sicher der hohe Sieg in Schleife, da dort die komplette Mannschaft gezeigt hat, wozu sie in der Lage ist. Hinzu kommen das gedrehte Heimspiel gegen Zittau II. (aus einem 11:18 ein 21:19 erkämpft) und der tolle Auftritt im Auswärtsspiel gegen den Ligakrösus Elstra (26:22-Sieg). Besonders in Erinnerung bleibt, wie schon erwähnt, der Auswärtssieg in Sohland mit einem tollen Fanblock im Rücken. Durch diesen Sieg konnte die Mannschaft eine Serie von 13 Spielen (12 Siege) ohne Niederlage feiern.

Die komplette Mannschaft ist während der Saison gewachsen und alle haben ihre Aufgaben erfüllt, auch wenn die Einsatzzeit für die eine oder andere Spielerin etwas kurz war. Zu den Stützen des Teams gehört zweifellos Simone Valley im Tor, welche in fast jedem Pflichtspiel der Mannschaft den nötigen Rückhalt gab. Mit Karolin Gräfe auf der Linksaußenposition und vom 7-m-Punkt, Doreen Zerbst durch Spielwitz und eigene Torgefahr sowie Carola Tscharke durch Zweikampfstärke und im Spielaufbau, ragen weitere Spielerinnen aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus.
Besonders gut entwickelt hat sich Susann Bäckert im Tor. Sie ließ immer öfter ihr Talent aufblitzen. Dies fördert natürlich ganz besonders den Konkurrenzkampf unter den nun 3 guten Torfrauen. Weiterhin erwähnenswert ist Sophia Dietrich in ihrer ersten Saison in der Frauenmannschaft. Wir konnten sie sehr variabel auf außen sowie im Spielaufbau einsetzen und sie löste in der Abwehr einige Spezialaufgaben mit Bravour.

Mit dem 2. Platz habt ihr das Aufstiegsrecht in die Ostsachsenliga erworben. Wart ihr euch sofort sicher, dass ihr die Aufstiegschance annehmt?

Wir Trainer wussten bei Zeiten um die Chance, da wir erfahren hatten, das Elstra nicht aufsteigen möchte. Wir haben versucht, dies solange wie möglich von der Mannschaft fernzuhalten, um keine Unruhe ins Team zu bringen. Das hatte ganz gut funktioniert und die Frauen spielten befreiter auf. Uns war aber von der ersten Sekunde an klar, dass wir die Chance nutzen müssen, um der Jugend eine bessere Perspektive zu bieten. Erfreulicherweise ziehen die „alten Hasen“ trotz steigender Trainingsintensität mit und fördern somit auch die Jugend.

Was ist euer Ziel für die kommende Saison? Was erwartet ihr im nächsten Spieljahr?

Als erstes wollen wir natürlich in der Liga ankommen und so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Wir haben keine Bedenken, das das Potential der Mannschaft dafür nicht reicht, zumal sich die Verantwortung auf immer mehr Schultern verteilt. Dadurch sind wir flexibel und nicht so leicht durchschaubar. Weiterhin wollen wir neben neuen Spielzügen eine weitere Abwehrformation einführen, um das offensive Agieren zu verbessern bzw. zu optimieren. Eine Platzierung um Platz 5 sehen wir daher als realistisch an.

Wie verläuft die Zeit bis zum ersten Punktspiel am 20.09. auswärts gegen den SV RW Bad Muskau? Wie genau plant ihr die Saisonvorbereitung?

Wir waren am 29.06.08 zum Turnier in Radeburg eingeladen. Dieses Turnier nahmen wir als Saisonabschluss aber gleichzeitig auch um verschiedene Aufstellungsvarianten zu testen. Die Erkenntnisse waren sehr aufschlussreich und lassen für die neue Saison hoffen. Am 09.07.08 kam dann der „heiße“ Start in die Vorbereitung. Von nun an werden wir sicher an der Kondition arbeiten aber auch die neuen Spielerinnen integrieren. In abwechslungsreichen Einheiten wird neben der Ausdauer die Koordination und Technik trainiert. Neben einem Trainingslager über zwei Tage wollen wir noch mindestens 2 Testspiele absolvieren. Als Highlight gilt sicher das Spiel gegen die Elbehexen aus Riesa, welche zu unserer Hallenweihe am 06.09.08 zugesagt haben.

Der größte Handlungsbedarf liegt weiterhin in der Chancenverwertung. Trotz des besten Angriffs der letzten Saison, wurden zu viele einfache Fehler gemacht. Auch soll weiter an der Minimierung der technischen Fehler gearbeitet werden. Um dies so schnell wie möglich zu erreichen hoffen wir, dass der Wunsch einer zweiten Trainingseinheit pro Woche in Erfüllung geht.

Kommen wir zu den Personalien. Verlassen Spielerinnen die Mannschaft? Stoßen neue Handballerinnen zum Kader?

Leider verlassen uns mit Nadine Pfeifer und Sophia Dietrich zwei wichtige Spielerinnen. Beide nutzen Ihre große Chance, ein Jahr im Ausland, Lebenserfahrungen zu sammeln. Wir hoffen sehr, das beide so schnell wie möglich wieder zurückkommen und die Mannschaft nächstes Jahr weiter verstärken. Aber vorerst wünschen wir beiden alles Gute und danken für ihre Einsatzbereitschaft.
Als festen Zugang verbuchen können wir mit Stefanie Blunck eine alte Bekannte aus Wachauer Zeiten. Sie bringt Ober- und Verbandsligaerfahrung mit und stellt sicher eine Bereicherung für den Rückraum dar. Zusätzlich sind wir noch an drei weiteren Spielerinnen dran, wovon zwei schon länger bei uns mittrainieren. Dort bleibt aber noch abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln.