Vor der kleinen Punktspielpause bis zum 7. November führte die 2. Auswärtsfahrt für die RSV-Frauen nach Dresden zum dortigen MSV. Mit dieser Mannschaft hatte man bisher noch keine Vergleiche absolviert und somit konnte Radeberg nicht auf Erfahrungen zurück greifen. Dennoch war bekannt, dass die Dresdnerinnen schon einige Jahre stabil in der Verbandsliga spielten. Den Außenseiterbonus wollten die Gäste für sich wieder nutzen, um munter mitzuspielen und vielleicht sogar einen Punkt einzusammeln.
Der Spielbeginn war von nervösem Abtasten auf beiden Seiten geprägt. Im Wechsel fielen die Tore und keine der Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Die RSV-Frauen fingen sich vor allem auf der linken Abwehrseite immer wieder Tore ein, weil das Deckungsverhalten nicht richtig stimmte. Hier gelang es nicht die Kreise der Rückraumspielerin einzuengen oder den Kreisläufer abzuschirmen. Die RSV-Frauen hatten, ihrerseits im Angriff, auch noch nicht den richtigen Spielfluss erwischt. Die erfahrenen Spielerinnen des Gastgebers verstanden es die Angriffsbemühungen zu stören und so den Balltransport zu unterbrechen. Trotzdem behielt Radeberg bis zum 9:9 den Anschluss. Das lag nicht zuletzt wieder daran, dass circa 20 mitgereiste Fans die Mannschaft lautstark unterstützen. Die MSV-Frauen schafften sich vor dem Pausentee dann noch ein kleines Torepolster und gingen mit 15:12 in die Unterbrechung.
Mannschaft und Trainer war bewusst, dass hier wieder mehr drin war, wenn man über den Kampf die Begegnung weiter offen gestalten kann. Die Kommunikation in der Abwehr sollte verbessert werden, um frühzeitig die Spielerinnen zu attackieren.
Nach dem Wiederbeginn erzielten beide Teams im Wechsel je einen Treffer ehe die Dresdnerinnen mit 4 Toren in Folge den Vorsprung vergrößerten (20:13). Diese Phase wollte der RSV-Trainer mit einer Auszeit stoppen und erinnerte seine Mannschaft in der Unterbrechung an die Pausenansprache. Das zeigte Wirkung und die Gäste konnten ihrerseits mit 3 Treffern in Folge die richtige Antwort geben (20:16). In der Abwehr wurde aggressiver gearbeitet, was Ballgewinne nach sich zog. Entweder wurden diese mit schnellen Tempogegenstößen verwertet oder die folgenden Angriffe konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Diesen Lauf wollten dann ihrerseits die Gastgeberinnen unterbrechen und zogen die grüne Karte. Ab der Zeit fielen auf beiden Seiten die Tore im Wechsel. Radeberg spielte druckvoll die Angriffe durch und kam so über die Außenpositionen zu Wurfchancen. Auch die herausgeholten Strafwürfe fanden wieder zum Großteil ihr Ziel. In der Schlussphase des Spiels konnten die Gäste den 4 Tore-Rückstand immer mehr verkleinern. Als dann die Gastgeberinnen mit dem 28. Tor ihren letzten Treffer markierten läuteten die RSV-Frauen den abschließenden Akt der Aufholjagd ein. 3 Minuten vor dem Abpfiff stand es 28:25 und das letzte Fünkchen Hoffnung auf einen Punkt wollte Radeberg noch in die Tat umsetzen. Vorn wurde hart um jede Lücke gekämpft. Die Abwehr fightete und konnte Wurfchancen der MSV-Frauen unterbinden. So kam es wenige Sekunden vor dem Abpfiff zum Showdown – die Gastgeberinnen vergaben die letzte Möglichkeit zur entscheidenden Führung und Radeberg gelangte nochmal in Ballbesitz. Mit schnellem Spiel wollten die RSV-Frauen das Spielgerät vor das gegnerische Tore bringen um sich eine Einwurfmöglichkeit zu erarbeiten. Das wurde vom MSV kurz hinter der Mittellinie unterbrochen und es gab Freiwurf. Die Spielerinnen auf dem Parkett stimmten die weitere Vorgehensweise ab und brachten in den letzten 4 Sekunden den Ball noch einmal entscheidend vors Tor, was von den Gastgeberinnen nur mit Foul unterbunden werden konnte. Dem Pfiff zum fälligen Strafwurf folgte dann gleich die Schlusssirene. Als dann der Ball den Weg ins Tor fand gab es für die RSV-Frauen kein Halten mehr. Der Punktgewinn wurde ausgiebig mit den Fans gefeiert.
Fazit: Das Spiel hat gezeigt, dass es sich lohnt bis zum Schluss zu kämpfen. Über den Kampf und mit der Unterstützung der Fans kam die Mannschaft zurück ins Spiel und hat sich redlich einen Punkt verdient.
RSV spielte mit: S. Bäckert (Tor), M. Manke (Tor), K. Gräfe (5/4), F. Käppler (1), M. Domke (3), J. Lamm (1), S. Dietrich, D. Zerbst (7), C. Tscharke, S. Voigt (3), J. Albrecht (4), J. Nitzsche (1), C. Grützmann (3/2)
MSV spielte mit: K. Weiß, K. Gebhard, U. Kandler (2), P. Ungermann (2), C. Süß, J. Pabst, S. Spindler (7/4), K. Miersch, K. Mehrholz (9), A. Förster (1), S. Hörchner (6/1), K. Müller (1)
Strafwürfe: MSV 6/5, RSV 7/6
gelbe Karten: MSV 2, RSV 2
Strafzeiten: MSV 3, RSV 3
Schiedsrichter: Augsburg/Kopschina (Radebeuler HV)
Vielen Dank an Lutz Nebe für die Fotos!