Nach dem sechsten Heimsieg in Folge ging es für die erste Männermannschaft des Radeberger SV am vergangenen Samstag nach Bischofswerda zum vorletzten Auswärtsspiel der Saison. Die Gastgeber haben bereits die ganze Saison schwere Probleme und bis jetzt erst 4 Punkte holen können. Bis vor kurzem steckten sie mittendrin im Abstiegskampf. In der spielfreien Zeit über Ostern aber zog die Mannschaft aus Sohland selbige aus dem Spielbetrieb zurück und steht damit mit 0 Punkten bereits als Absteiger fest. Das gab den Schibockern die Chance frei aufzuspielen und wenn die Gäste die Sache womöglich zu leicht angehen sollten, wäre für die Heimmannschaft sogar ein Punkt drin.
Das Spiel begann ausgeglichen und beide Mannschaften erzielten wechselseitig ihr Tore. Vor allem die Abwehrmitte machte es den Gastgebern leicht, die Bälle aus der zweiten Reihe zu versenken. Die Schiedsrichter, welche über die gesamte Partie eine ordentliche Leistung ablieferten, standen aber von Zeit zu Zeit ungewollt im Mittelpunkt, als zahlreiche Aktionen nicht gesehen wurden. Den Auftakt machte ein Radeberger Treffer nach 4 Minuten. Dabei prallte der Ball so ungünstig an das hintere Torgestänge, dass er sofort wieder heraussprang. Beide Schiedsrichter hatten das wohl übersehen und so kam Bischofswerda glücklich in Ballbesitz. Das Radeberg deutlich besser spielen konnte, als sie es zu Beginn taten, wurde nach gut einer Viertelstunde deutlich. Dann konnte sie sich von 6:6 über 6:10 auf 8:13 absetzen. Danach verfiel man aber wieder in die alte Lethargie und ermöglichte es der Heimmannschaft bis zur Pause wieder auf 12:15 heran zu kommen.
Trainer Birkigt bemühte sich die Spieler in der Halbzeit wach zu rütteln, denn man wollte sich hier auf keinen Fall eine Blöße geben. Man hatte sich in der ersten Halbzeit zu sehr vom langsamen Schibocker Spiel einschläfern lassen und vergessen, dass man auch nach Gegentoren noch schnell nach vorne spielen kann. Mit ein paar Abwehrumstellungen wollte man zudem die halben Rückraumschützen des Gastgebers besser in den Griff bekommen.
Die zweite Halbzeit begann allerdings sehr zerfahren. Mit zwei eigenen Fehlern im Angriff schloss man sogleich an die schlechte Chancenverwertung der ersten Halbezeit an. Bischofswerda kam etwas besser aus der Kabine und nutze die Schwäche der Bierstädter um auf 14:15 zu verkürzen. Die Gäste fanden jedoch zurück ins Spiel und zogen nach gut 45 Minuten wieder auf 18:22 davon.
Doch an diesem Tag war einfach kein Konzept zu sehen und immer wieder traten zu einfache Ballverluste auf. So zum Beispiel als ein Radeberger nach einer klarer Tätlichkeit einem Schlag ins Gesicht - des Bischofswerdaers Rohac leicht konfus den Ball wieder zu einem anderen freien Gegenspieler zurück spielte und dieser problemlos einnetzte.
Schließlich ließ der Gastgeber nicht locker und kam noch einmal über 22:24 auf 25:26 heran. Es schien sich ein Debakel anzubahnen, als in dieser Phase die Radeberger sich durch fehlende Disziplin selbst in doppelte Unterzahl brachten. Doch die Bierstädter schafften in Unterzahl einen weiteren Treffer und konnten bis zum Schluss weitere von Bischofswerda verhindern. So stand es am Ende verdient, wenn auch nicht glorreich 25:28 für Radeberg.
Fazit: In einem sehr dürftigen, aber zumindest spannenden Spiel tat man sich äußerst schwer mit dem Handballspielen. Viele Unsicherheiten und überhastete Aktionen trugen dazu bei, das Radeberg nur knapp gewinnen konnte. Zwar gelang es Bischofswerda nie in Führung zu gehen, aber gaben sie sich nie auf und kämpfen bis zu letzt um den Sieg. Aus Radeberger Sicht sollte man nächste Woche zum Derby zu Hause gegen Oberlichtenau konzentrierter zur Sache gehen. Denn auch wenn die kommenden Gäste dieses Wochenende spielfrei hatten, werden sie mit Sicherheit mehr von den Bierstädtern abverlangen, als es Bischofswerda heute gelang.
Radeberg spielte mit: T.Winter (Tor), M.Birkigt (Tor), J.Schulz (6), F.Herzog (1), U.Kröher (4), D.Ziegenbalg (3), T.Schneider, J.Helas (3/1), M.Gnädig (4), M.Kutzner (4), D.Kutzner (3)
Zeistrafen: Bischofswerda 3, Radeberg 4
Schiedsrichter: André Hammerschmidt und André Skawran (Lok Königsbrück)