Nachdem in der letzten Woche gegen Steina gewonnen werden konnte, kam mit der zweiten Vetretung der SG Oberlichtenau wieder ein schwerer Heimspielbrocken auf die 2. Männer zu. Mit Rückkehrer Lindner, aber ohne Georgi und Dietrich sollte dennoch versucht werden, die Punkte zuhause zu behalten. Leider konnte der gute Spielbeginn aus dem letzten Heimspiel nicht wiederholt werden. Im Gegenteil, man fiel auf die Leistung vom Pokalspiel zurück und verschlief wiederum
die erste Spielhälfte fast völlig. Angriffsspiel ohne Druck auf die Deckung der Gäste, Konter und schnelle Mitte nicht zu sehen, in der eigenen Abwehr viel zu lasch und zu defensiv gegen die großgewachsene Aufbaureihe der Gäste - so ist das Spiel gegen eine solche körperlich überlegene Mannschaft nicht einmal ansatzweise zu gewinnen. Nach einem völlig verschlafenen Beginn zum 0:4 hatte auch der Anschluß zum 3:5 kein wirkliches Erwachen der Mannschaft zur Folge. Ziemlich kampf- und willenlos wurde agiert und mit Einzelaktionen der Erfolg gesucht. Letztlich führten aber nur einige gute Zusammenspiele tatsächlich auch einmal zum Torerfolg für unser Team. Erwähnenswert nur die gute Leistung von Rudolph, der den Haupttorschützen der Gäste mittels Manndeckung doch zumindest zeitweise recht erfolgreich aus dem Spiel nahm. Die Gäste konnten somit ihren Vorsprung stetig über 4:9 und 5:12 bis zum Pausenstand von 7:15 ausbauen. So war zu diesem Zeitpunkt nur noch die Höhe des Endergebnisses unsicher, der Sieger stand eigentlich bereits fest.
Warum die Mannschaft erst diese ausweglose Situation braucht, um ihr Leistungsvermögen zu zeigen, ist nicht erklärbar. Wie beim Pokalspiel kam die Mannschaft in völlig anderer Verfasssung aufs Spielfeld zurück und zeigte nun endlich die Aggressivität in der Abwehr, das schnelle Konterspiel und den Druck im Angriffsspiel, der in der ersten Hälfte
so vermißt wurde. Damit konnte das Spiel nun endlich offen gestaltet und gezeigt werden, daß man - mit dieser Einstellung von Beginn an - durchaus ein besseres Ergebnis und evtl. sogar einen Punktgewinn hätte einfahren können. Mit Einsatz, einer kämpferischen Deckung, einem gut aufgelegten "Doc" Döhler im Tor und dem schnellen Spiel nach vorn wurde die erhoffte Wirkung erzielt - jeder Spieler merkte plötzlich, daß man ja eigentlich gleichwertig mitspielen kann ! Der Abstand konnte zwar nicht mehr wesentlich verkürzt werden (15:21, 19:24, 22:28, 26:32), aber zumindest wurde in der zweiten Spielhälfte Gleichwertigkeit hergestellt - nur eben 30 min. zu spät ...
Fazit : Unvermögen kann es nicht sein, wenn eine Halbzeit lang nachgewiesen wird, daß es doch geht - ist es also Angst, zu großer Druck wegen der Heimpunkte oder was sonst ?
Da muß sich der Spielertrainer nun auch noch als Hobbypsychologe versuchen, um die Köpfe klar zu bekommen. Nächstes Wochenende auswärts gegen Kamenz IV. gilt es wieder...
RSV spielte mit : Wiese, Döhler, Rudolph 5, Leibl, Krohn,T., Schulz, M., Heinze 5, Pietzuch, Seifert 4, Lindner 8/4, Reisch 3, Kramer