Mit dem April ist nun auch die Handballsaison für die 1. Männermannschaft des Radeberger SV zu Ende gegangen. Der Anfang war allerdings alles andere als erfolgreich. Zwar startete man mit einem mühsamen 26:25 Pokalerfolg in Eibau, doch der Spielplan verlautete weitaus schwierigere Partien zum Anfang der Saison. Die ersten beiden Heimspiele verlor man mit 29:41 und 35:40 gegen den späteren Dritten Bernstadt und Ersten Bretnig-Hauswalde deutlich. Zusammen mit den Auswärtsspielen in Cunewalde (24:34), Schleife (21:23) und der zweiten Pokalrunde in Rietschen (24:29) folgten somit fünf Niederlagen aufeinander und so mancher redete bereits von einem Fehlstart. Doch die Mannschaft wusste, dass sie gegen die stärksten Mannschaften in der Ostsachsenliga zurzeit noch nicht mithalten konnte.
Die erste wirkliche Bewährungsprobe war das planmäßig 5. Saisonspiel gegen Sohland a.d. Spree. Die 1. Männer zeigte trotz des demoralisierenden Starts, dass sie das Siegen noch nicht verlernt hat. Man gewann mit 33:30 und bereits eine Woche später auch auswärts gegen die Dritte aus Kamenz (28:25). Die Moral bei der Mannschaft und den Fans war wieder stark gestiegen und das war auch nötig, denn nun stand mit Neugersdorf II. ein erneut starker Gegner auf dem Plan. Überraschenderweise konnten sie aber nicht zu gewohnter Stärke finden und so gewannen die Rödertaler mit 31:29. Diese Leistung wurde sieben Tage später gegen die heimstarken Handballer aus Sagar bestätigt, als man einen 31:30 Sieg errang. Am Ende des Jahres kamen die Gäste aus Rietschen in die Bierstadt. Die Gastgeber wollten ihren Aufwärtstrend von vier Siegen in Folge fortsetzen und sich für die Pokalniederlage revanchieren, waren aber zu übermotiviert und verloren 31:35.
Die zwei verbliebenen Vorrundenpartien gegen Strahwalde und Bischofswerda konnte man allerdings wieder für sich entscheiden und sich in der Tabelle somit den siebten Platz sichern.
Zu diesem Zeitpunkt war die Mannschaft wieder komplett, denn nicht immer war sie bis dahin in der Lage gewesen, ihr volles Potential auszuschöpfen. Durch die Hinrunde zog sich eine fortwährende Verletzungsmisere, während der zuerst Lukas Gehlmann ausfiel und dem schlossen sich Verletzungen von Mathias Gnädig, David Ziegenbalg und Jan Schulz an. So hatte die Mannschaft schwere Personalprobleme zu Mitte der Hinrunde, was auch zu dem schlechten Saisonstart beigetragen hat. Rechtzeitig meldeten sich aber alle Akteure wieder fit und somit waren sechs Siege aus elf Spielen ein gutes Resultat, welches voll den Erwartungen entsprach.
Der Verlauf der Rückrunde hätte ruhig genauso sein können und alle Beteiligten wären mit dem Gesamtergebnisse mehr als zufrieden gewesen. Das erste Spiel in Bernstadt (35:32) versprach sogar noch weitaus mehr, denn mit einem Auswärtssieg hatte zu diesem Zeitpunkt niemand gerechnet. Es folgten die befürchteten Niederlagen gegen Bretnig und Cunewalde, wodurch man vom zwischenzeitlichen Platz 6 wieder einen Rang abrutschte. Mit dem Heimspiel gegen Schleife fand nach einem Monat Spielpause Anfang März das beste Saisonspiel statt. Die Rödertaler siegten deutlich mit 34:22 und die Euphorie kannte kaum Grenzen.
Vermutlich wäre es besser gewesen, sie hätte welche gefunden. Das primäre Saisonziel, den Abstieg in die Ostsachsenklasse zu verhindern, hatte man bis dahin bereits sichern können. So schlug die Euphorie meist in Übermut um und die Mannschaft wurde fahrlässiger. Sie verlor gegen Sohland (30:34) und Kamenz (25:26) und konnte sich gegen Sagar (26:26) und Neugersdorf (31:31) nach anfänglichen Rückständen wenigstens noch zwei Unentschieden erkämpfen. Mit einem Sieg aus den verbliebenen drei Spielen und somit 8:14 Punkten in der Rückrunde beendete die 1. Männer die Saison schließlich auf Platz 8.
Fazit: Eine Saison, wo die Spiele meist anders verliefen, als es die Voraussetzungen hätten erahnen lassen, fand ein recht ordentlichen Ende. Mit Rang 8 ist der RSV durchaus zufrieden, auch wenn bei konzentrierterer Spielweise sicherlich auch Platz 6 drin gewesen wäre. Das gerade bei schwachen Personaldecken die besten Leistungen gezeigt wurden, beweist den Kampfgeist der Truppe, das Auslassen von Siegchancen zum Ende der Saison zeigt wiederum die noch geringe Erfahrung und Cleverness. Nichts desto trotz lässt sich auf die gezeigte Leistung aufbauen und mit mehr Training und einem erweitertem Kader in der nächsten Saison, werden wir sehen, ob es nicht zu noch mehr reicht für die Rödertaler Handballer.
Noch einen schönen Gruß sendet die Mannschaft nach Norwegen an Lukas Gehlmann. Der gebürtige Sachse, welcher das Handballspielen in Radeberg lernte, wanderte zum Beginn der Rückrunde nach Skandinavien aus. Bereits vor der Saison geplant, viel der Abschied dennoch schwer. Die Mannschaft organisierte extra ein anschließend zu seinem letzten Heimspiel stattfindendes Abschiedsspiel, wo sich Mannschaft, Fans und Freunde von ihm verabschieden konnten. Lukas, alle wünschen dir nochmals das Beste und viel Erfolg auch weiterhin im Handball.