Ohne Punkte musste der Radeberger SV die Heimreise aus Bernstadt antreten. Gründe dafür waren vielschichtig, doch der Reihe nach. Mehrfach hatte man Bernstadt dieses Jahr, auch in eigener Halle schon gesehen und wusste somit, dass die Hausherren arge Personelle Probleme hatten, doch nicht an diesem Tag.
Radeberg verschlief ungewohnt den Start und lag so nach 50 Sekunden schon 2:0 zurück. Wachgerüttelt fand man Postwendend mit 4 Toren in Folge die Antwort. Doch zu diesem frühen Zeitpunkt zeigten sich schon die heutigen Radeberger Probleme, sowohl in der Deckung als auch im Angriff. Statt nun das Spiel weiter zu diktieren rieb man sich an der harten Deckung der Bernstädter auf. Die sonst gewohnten Spielzüge konnten nicht umgesetzt werden. Die Folge war der erneute Ausgleich zum 8:8. Die zunehmende Härte auf dem Parkett wurde von den Schiedsrichtern nicht unterbunden und die unsachlichen Kommentare des Heimischen Publikums wurden immer lauter. Radeberg konnte zwar immer wieder vorlegen verschlief jedoch sich entscheidend abzusetzen. So musste man mit dem Unentschieden von 15:15 zur Pause noch zu frieden sein, da der Hausherr nun ebenfalls klare Einwurfchancen ausließ.
Der Pausentee war dementsprechend bitter. Die Diskussionen mit Schiri und Gegner sollten eingestellt werden und mit mehr Konzentration und Schwung die Lücken im Deckungsverband angegangen werden.
Den besseren Start erwischten dieses Mal die Gäste. Besonders D.-B. Stein welcher nun ins Spielgeschehen eingriff präsentierte den geforderten Zug zum Tor. Geduldig erspielte man sich so wieder einen 18:21 Vorsprung.
Doch irgendwie war der Druck heute unbedingt gewinnen zu wollen wohl zu groß. Immer wieder unterliefen nun einfache Fehler im Spielaufbau. Hinzu kamen immer mehr Nicklichkeiten und teils grobe Fouls auf beiden Seiten, welche allerdings nur selten bestraft wurden. So verloren die Gäste den Faden, erspielten sich nur noch wenige wirkliche Einwurfchancen und erzielten so nur 2 Tore, während Bernstadt kämpfte und das Spiel auf 27:24 drehte. Die Bierstädter wirkten nun etwas hilflos. Der letzte Wille die Punkte nicht abzugeben fehlte leider am heutigen Tag. Selbst in Überzahlspiel schaffte man keine klaren Verhältnisse zu schaffen. Erst in den letzten 5 Minuten erwachte man nochmals und stemmte sich gegen die erste Saisonniederlage. Doch die Zeit spielte nun für die Bernstädter. Die offensive Deckung der Radeberger kam zu spät und der Anschlusstreffer zum 30:29 wurde Postwendend mit dem letzten Tor zum 31:29 beantwortet.
Bernstadt wollte heute unbedingt den Sieg und hat ihn sich schwer aber verdient erkämpft.
Die Erkenntnis aus diesem Spiel für die Radeberger sollte sein, sich noch mehr auf sich selbst und die im Training geübten Spielwege zu konzentrieren. Bereits am nächsten Spieltag in Pulsnitz gegen die SG Oberlichtenau muss in diesem Bereich eine Verbesserung aller 18 Aktiven erzielt werden. Die Liga ist kein Selbstläufer und für den angestrebten Aufstieg muss in jedem Spiel aufs Neue hart gearbeitet werden. An die ungewohnte Favoritenrolle muss man sich schnellstens gewönnen.
Radeberg mit: T. Winter, F. Wierick; O. Lammich, T. Käselau (2/1), T. Schulz (4), U. Kröher (6/1), D. Ziegenbalg, C. Jakisch (1), T. Schneider (1), M. Kutzner (5), D.-B. Stein (5) und M. Gnädig (3)
Bernstadt mit: R. Schetter, R. Seidel; F. Böhme (2), S. Deutschländer, T. Bundtke (5), S. Höhne, J. Müller (9/1), O. Maischke (5/2), T. Fritsche (2), N. Stenke, U. Weinmesser (8)
Schiedsrichter: Wendt, Brechschneider (TBSV Neugersdorf)