Samstag zur Primetime in Sachen Handball - 18 Uhr - versammelte sich die Verbandsligareserve des RSV beim nächsten Dino der Ostsachsenliga, dem OHC Bernstadt. Hatte der Gastgeber in den letzten Jahren doch eher damit zu kämpfen, ob man in der Tabelle oben angreift oder versucht unten nicht reinzurutschen, sieht es in dieser Saison für den OHC wesentlich freundlicher aus. So steht man punktgleich mit Rietschen in der Tabelle ganz oben. Den Radebergern war das jedoch völlig egal und wurde auch entsprechend optimal von Coach Kutzner auf das Spiel eingestellt. Radeberg versuchte mit einer kompletten Manndeckung gegen Spielmacher Heide dessen Spielraum einzuengen. Dieses Vorhaben wurde auch über weite Strecken gut umgesetzt, so dass der Bernstädter kaum zum Zuge kam.
Das Spiel startete mit Anwurf für die Bierstädter, was aber zunächst keinen Vorteil brachte. Der erste Angriff ging nämlich gleich in die Hosen. Allerdings hatte auch der Gastgeber noch mit der Anfangsnervosität zu kämpfen. Somit konnte Radeberg nach ca. 2 Spielminuten als erstes Team über einen Torerfolg jubeln. Der Bann war somit gebrochen und das Abtasten konnte ad acta gelegt werden. Nach dem umgehenden Ausgleich konnte der RSV durch gut ausgespielte Angriffe über außen weitere Treffer verbuchen. Man lag mit zwei Toren in Front. Damit hatte in der Halle niemand gerechnet. Außer natürlich die Gäste sowie drei daumendrückende "Edelfans". Danke noch mal an dieser Stelle fürs Mitkommen.
Im weiteren Spielverlauf der ersten Hälfte machte sich bemerkbar, dass Bernstadt häufig versuchte über Konter bzw. die zweite Welle zu schnellen Treffern zu kommen. Radeberg machte es dem Gegner in dieser Phase auch leicht, indem man durch schlechtes Umschalten auf Abwehr die Spieler passieren lies. Hatte sich die Abwehr der Bierstädter mal formiert, fand auch der Gastgeber nur schwer eine Lücke um zum Torerfolg zu kommen. Das Spiel war über jede Zeit in Halbzeit eins spannend und kein Team konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen. Über die Stationen 6:8, 10:10 und 13:13 war das Spiel sehr ausgeglichen. Kurz vorm Pfiff in die Kabinen bekam Radeberg noch eine Zeitstrafe. Diese nutze der Gastgeber, um mit 2 Toren Vorsprung in die Pause zu gehen.
Dort angekommen war allen klar: Endlich hatte man mitgehalten, die Partie offen gestaltet und musste somit keinem großen Rückstand hinterherlaufen. Die Mannschaft um Trainer Kutzner war gewillt den Kampf weiter anzunehmen. Denn hier war heute was möglich.
Leider kam man nicht so gut aus der Kabine wie Bernstadt. Vom Wiederanpfiff aus konnte der OHC auf 16:13 erhöhen. Bis zum 17:15 konnten die Gäste auch immer sofort antworten, ehe man danach leicht den Faden verlor. Dadurch konnte sich der Gegner mit 5 Toren beim Stand von 22:17 absetzen. Von diesem Rückschlag erholte man sich so recht nicht mehr. Zu wenig Bewegung im Angriff und zu leichte Gegentreffer ermöglichten den Gastgebern die Radeberger Truppe auf Distanz zu halten. Ein letztes Aufbäumen (33:28) kam zu spät und Bernstadt ging mit 35:30 als am Ende verdienter Sieger vom Parkett.
Fazit: Radeberg kam gut ins Spiel, ganz im Gegensatz zu sonst. Leider konnte die Konzentration gerade im Umschalten von Angriff auf Abwehr zu selten hoch gehalten werden. Die Abwehr stand über weite Strecken besser als noch in vergangenen Partien. Darauf gilt es aufzubauen. Weiterhin muss wieder vermehrt am Abschluss gearbeitet werden. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Sonntag, wenn um 14 Uhr das nächste Spitzenteam, der SSV Stahl Rietschen, seine Visitenkarte in der Bierstadt abgibt. Vielen Dank an die Spieler Tom Schulz und Christopher Kempe - beide aus unserer ersten Männermannschaft - welche sich komplett in den Dienst der Mannschaft gestellt haben.
Radeberg spielte mit: C. Schnelle (Tor); P. Richter (11), P. Sieberth (4), M. Salm, C. Wolff, U. Kröher (7/2), P. Ryback, E. Pospischil, B. Richter, C. Kempe (2), T. Schulz (4), M. Oswald (2/1)